FDP Mittelfranken ehrt Ehrenvorsitzenden anlässlich seines 90. Geburtstag

Hans Helmut Rösler, der Ehrenvorsitzende der mittelfränkischen und Fürther FDP wurde auf dem Sommerfest der mittelfränkischen FDP im fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim durch Bezirksrat Markus Lüling anlässlich seines 90. Geburtstags geehrt.

Der in Aussig im Sudetenland geborene Rösler wurde 1945 aus seiner Heimat vertrieben und trat am 2. Mai 1946 in Eisenberg/Thüringen in die Liberal Demokratische Partei ein, nachdem eine Reihe junger Liberaler von der Besatzungsmacht verhaftet wurden.

Als ehrenamtlicher Jugendreferent seiner Partei wurde er im September 1948 wie zahlreiche seiner jungen Parteifreunde vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet und in Weimar von einem Militärtribunal wegen seiner  Kontakte zu seiner Partei  in Westdeutschland und seinem Widerstand gegen die Kommunisten „in Ermangelung der Todesstrafe“ (in der Sowjetunion war für kurze Zeit die Todesstrafe  abgeschafft), mit dem Vorwurf der konterrevolutionären Konspiration, der antisowjetischen Propaganda und der politischen Spionage zu 25 Jahren Haft verurteilt. Nach 8 ½ Jahren Haft im berüchtigten „Gelben Elend“ in Bautzen und der Festung Torgau erreichten Thomas Dehler und Hans-Dietrich Genscher seine Freilassung.

Hans Rösler wurde als ausgebildeter Industriekaufmann, der in seiner Geburtsstadt die Handelsakademie besucht hatte, in Nürnberg Geschäftsführer in einer Großhandlung tätig und wurde sofort wieder politisch in der FDP tätig. Er wurde Bezirks- und Landesvorsitzender der Jungdemokraten, der damaligen Jugendorganisation seiner Partei, auch Mitglied des Bundesvorstands, und nach dem Wiedereinzug der FDP in den bayerischen Landtag 1970, wo er den Wahlkampf mit Hamm-Brücher in Mittelfranken  maßgeblich  organisiert hatte, Bezirksvorsitzender und  stellvertretender Landesvorsitzender der Freien Demokraten. Bereits 1969 hatte er den ersten Mitgliederentscheid in seiner Partei durchgesetzt, in dem es um die Unterstützung für die Wahl Heinemanns für das Amt des Bundespräsidenten ging. Als Vorsitzender des Grundsatz-Ausschusses war er verantwortlich für die Erarbeitung der „Grundsätze liberaler Politik“, die er gemeinsam mit dem Fürther Bundestagsabgeordneten Norbert Eimer und Dr. Puntsch, der Vorsitzenden der Thomas-Dehler-Stiftung formulierte. 1976 wurde   Hans Rösler zum Hauptgeschäftsführer der bayerischen FDP berufen und übte dieses Amt 21 Jahre lang bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1997 aus. Danach war der Bürger der Stadt Stein viele Jahre Vorsitzender des Kreisverbandes Fürth und ist 

Heute Ehrenvorsitzender der FDP In Mittelfranken und Fürth. Auch die Jungen Liberalen in Thüringen und der Thüringer FDP- Kreisverband Jena/Saale-Holzland wählten ihn zum Ehrenvorsitzenden.

Der Bundespräsident zeichnete Hans Rösler mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und 1. Klasse aus. Die bayerische FDP verlieh ihrem Mitglied, der derzeit in Bayern das Mitglied mit der längsten Parteizugehörigkeit von 73 Jahren ist, die Thomas-Dehler-Medaille in Gold.